Uncategorized

Bestandsaufnahme (Selbstliebe I)

Aloha!

Wie war deine Woche? Hast du dir Gedanken über Selbstliebe und Kaizen-Ansätze gemacht? 🙂 Ich hoffe, du warst ein wenig inspiriert! Mir ist es stellenweise ganz schön schwer gefallen, mich trotz Krise an meinen Vorsatz des Immer-und-egal-was-passiert-ein-Minimum-an-Lernstoff-Durchpaukens zu halten, ABER ich hab es geschafft. Darauf bin ich doch echt stolz, weil ich dadurch endlich mal nicht ganz so viel Panik vor meinen Prüfungen habe. Wenn ich so weitermache, hab ich meine Prüfungsangst diesmal vielleicht so richtig im Griff! Yeah!!

Jetzt aber endlich ran an die einzelnen konkreten Schritte zur Selbstliebe. Ich hab mal einen kleinen Wegweiser für die nächsten Wochen erstellt. Natürlich musst du nicht alles davon machen. Wir sind ja auch nicht alle gleich. Das Ausprobieren lohnt sich aber auf jeden Fall. Und an Schritt 1 – der Bestandsaufnahme – kommt man gar nicht erst vorbei. Heute zeige ich dir, wie du das am sinnvollsten machst.

Dass man, um etwas zu ändern, erstmal schauen muss, wo man eigentlich steht, klingt auf den ersten Blick absolut logisch. Trotzdem machen das viel weniger Leute bewusst. Und was noch wichtiger ist:

Die meisten Menschen demotivieren sich selbst schon im ersten Schritt!

Wie das? Sie urteilen. Vor ein paar Jahren ging in den sozialen Medien dieser lustige Spruch um: „Wir lästern nicht, wir stellen nur fest.“ Die meisten Menschen machen es, wenn sie sich selbst im Spiegel sehen, leider genau umgekehrt. Sie machen sich fertig. Und dann passiert oft etwas ganz Natürliches: Dieser Blick in den – realen und metaphorischen – Spiegel wird gemieden. Man hört auf, sich mit sich selbst auseinander zu setzen. Oder man muss sich so oft gegen das eigene Umfeld verteidigen, dass man irgendwann beschließt, zu glauben, was man sagt.
Das geht los beim berühmten „Ich bin nicht dick, ich hab nur schwere Knochen!“ und endet bei „Gefühle sind überflüssig. Die stehen einem nur im Weg.
Wenn du noch nicht bei dir anfangen möchtest, sondern erst mal den Blick für solchen kleinen inneren Unwahrheiten schulen möchtest, schau dich in den nächsten beiden Tagen einfach mal in deinem Umfeld um. Wie viele Menschen fallen dir auf, die irgendetwas tun, damit sie sich nicht mit ihren Gefühlen auseinander setzen müssen? Ich wette, es sind mehr, als du denkst. Manche reden statt zu handeln, manche handeln statt zu fühlen. Manche lügen sich und anderen etwas vor. Und dann gibt es die, die sich einfach völlig verschließen.

Wir werden in den nächsten Wochen gemeinsam auf die Suche nach versteckten Überzeugungen, Gefühlen und Handlungen gehen, die dir und deinen Zielen im Weg stehen. Es geht auch gar nicht darum, sie ewig lang durchzukauen oder dergleichen. Es geht darum, sie so zu nutzen, dass sie für dich arbeiten statt gegen dich. Und darum, dass du dich mit all deinen „“Fehlern““ toll findest. Wir machen heute die ersten beiden Schritte dazu. Hol dir am besten zwei bis vier Blätter Papier, ein Lineal und einen Stift. Wenn du möchtest und Spaß an kreativen Sachen hast, kannst du dir auch ein Selbstliebe-Büchlein oder eine kleine Box anlegen, in die du im Laufe der Wochen deine Zettel und Fundstücke packst. Vielleicht fotografierst du ja gern? Dann mach ein 10-Wochen-Fotoprojekt draus und klebe deine Aufnahmen in ein Album, damit du die Entwicklung richtig siehst. 🙂 Deiner Fantasie sind jedenfalls keine Grenzen gesetzt.

 

 

 

 

 

So. Sitzt du bequem? Hast du eine Tasse Tee, Kaffee oder einen Coconut Kiss neben dir stehen? Guuut, dann bist du ja gerüstet. Dann schreibst du auf dein erstes Blatt „Mein Wertesystem“ und machst untendrunter eine Liste mit all den Dingen, die du für richtig und wichtig hältst. Du kannst das Blatt auch unterteilen. So zum Beispiel:

Mein Wertesystem 

Dinge / LebensbereicheEigenschaften
  • Familie
  • Ehrlichkeit
  • Mein Pferd
  • Loyalität
  • Karriere
  • Fleiß

Wenn du damit fertig bist, kannst du schauen, wie sehr du danach bereits lebst. Vielleicht schreibst du dir eine Punktzahl von 1-5 hinter den jeweiligen Aspekt, oder du unterstreichst die einzelnen Dinge in verschiedenen Farben, z.B. rot für „setze ich nicht um“ und grün für „das setze ich gut um“. Wichtig ist, dass du das nicht bewertest! Du hast heute den Mut, dich genau so wie du bist anzuschauen. Das ist ein großer Schritt für viele Menschen. Darauf kannst du schon stolz sein. Wenn du sehr unzufrieden mit dir bist, ist das für heute erstmal in Ordnung so. Es geht nur darum, zu schauen, wie du bist. Vielleicht merkst du beim Schreiben ja auch, dass du sehr ehrlich und loyal bist! Oder was auch immer du zuerst auf deiner Liste stehen hast 🙂
Vielleicht siehst du auch, dass du als wichtigsten Lebensbereich „Karriere“ aufgeschrieben hast, aber du nie etwas dafür tust, weil du dich völlig für deine Familie aufopferst. Oder umgekehrt? Dieses Blatt ist quasi dein Kompass. Hier siehst du schon mal die grobe Richtung, in die du immer steuern möchtest. Es lohnt sich, sich die Frage nach den eigenen Werten jedes Jahr mal zu stellen, denn oft verändern sich auch unsere Werte. Das merken wir manchmal gar nicht und fahren dann unbewusst in die falsche Richtung, weil wir noch an unser altes Wertesystem gewöhnt sind.

Du hast noch das zweite Blatt. Da geht es jetzt ans Eingemachte. Hier machst du am besten auch zwei Spalten. Und zwar so:

Bestandsaufnahme

Was ich an mir magWas ich nicht an mir mag
Meine blauen AugenMein Übergewicht
Meine Geduld mit meinem PferdMeinen Mangel an Selbstdisziplin
Meinen Willen, immer weiter zu kämpfen, auch wenn das Leben mal hart ist…Meine Ängstlichkeit

Du kannst beide Listen so lang machen wie du möchtest. Und auch hier ist es wichtig, dass du auf keinen Fall wertest. Wenn du Glück hast, ist die Seite mit den Dingen, die du an dir magst, viel länger als die andere. Oft ist es aber umgekehrt. Und für heute ist das auch total okay. Du hast sie aufgeschrieben und angeschaut. Vielen Menschen ist es peinlich, etwas an sich zu mögen, weil sie denken, es sei arrogant. Wenn du Leute bittest, drei Gründe zu nennen, warum sie toll sind, brauchen viele seeeehr lange zum Antworten. Oder sie versuchen auszuweichen. Oder, oder, oder. Dabei ist das gar nicht nötig. Bitte die gleichen Leute, drei Gründe aufzuzählen, warum ihre Freunde toll sind. Das ist dann gar kein Problem! Warum sollten wir uns denn schlechter finden als die Anderen? Es ist auch normal, dass wir sehr selbstkritisch sind. Uns fallen die Dinge, die wir an uns nicht leiden können, einfach öfter auf. Deshalb kann eine solche Liste erstmal extrem unangenehm sein. Egal wie du dich fühlst, wenn du sie schreibst: es ist in Ordnung. Wenn du weinen willst, weine. Wenn du lieber deinen Cocktail schlürfen willst, weil die Liste dir richtig gut gefällt, umso besser! 🙂

Und dann pack die Listen weg. Am besten bis zum nächsten Montag, wenn du mit mir lernst, wie du die ungeliebten Eigenschaften von dir lieben lernst! Kannst du dir das vorstellen? Kannst du dir vorstellen, wie das ist, wenn du dich einfach super findest, auch wenn du nicht perfekt bist? Es macht das Leben so viel leichter. Und schöner. Freu dich drauf! Wie ging es dir beim Schreiben der Liste? Schreib’s mir unten in die Kommentare! Ich fände es schön, wenn sich daraus ein Austausch ergibt, der dir hilft zu sehen, dass du damit nicht allein bist. <3 Jeder sollte es sich wert sein, sich selbst zu lieben.

Deine Jessie

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner