Pferdchen,  Selbstliebe

Pferde. (Kaizen-Selbstliebe X)

Hallo lieber Kokospferdchenfreund!

Du fragst dich vielleicht seit dem Beginn dieser Challenge, was jetzt eigentlich die Pferde in der Selbstliebe-Challenge zu suchen haben. Wieso coache ich ausgerechnet mit Pferden?

Vielleicht hast du auch selbst ein Pferd oder einen Hund und musstest dir diese Frage gar nicht erst stellen, weil es dir so offensichtlich erscheint. Oder aber es ist dir trotzdem gar nicht bewusst. Deshalb verrate ich dir hier, weshalb ich Pferde als die perfekten Assistenten kennen gelernt habe.

Akzeptanz & Authentizität

Hast du schon einmal mit einem Menschen gearbeitet und dich danach innerlich mit folgenden Gedanken selbst zerpflückt?
– „Ich war irgendwie gar nicht völlig offen. Wenn sie wüsste, wie ich wirklich fühle, hätte mir vielleicht andere Ratschläge gegeben? Was, wenn sie mir die gesetzten Ziele gar nicht zugetraut hätte, wenn sie wüsste, wie es in mir wirklich aussieht?“
– „Ich wünschte, ich hätte mich zeigen können, wie ich wirklich bin. Irgendwie gelingt mir das in solchen Stunden nicht.“
– „Was, wenn er mich nur gelobt hat, weil er denkt, ich müsste das hören, um weiterzukommen? Vielleicht empfindet er das gar nicht wirklich als Fortschritt.“

Das und ähnliche Gedanken sind natürlich Punkte, die sich im Laufe eines Coachings – wenn das Verhältnis zwischen Coach und Coachee stimmt – naturgemäß klären und auflösen. Du als Coachee solltest auf jeden Fall den Raum haben, dich authentisch zu zeigen und dich dabei auch dann sicher fühlen, wenn du dafür deine Komfortzone verlassen musst. Auch, wenn du dich fragst, ob bestärkende Worte eher als Manipulation zu verstehen sind, solltest du deinen Coach direkt darauf ansprechen (können), denn es geht ja auch um Vertrauen. Nichts desto trotz kenne ich Menschen, denen das am Anfang einfach schwer fällt, sich auf diese Dinge einzulassen – und ein Pferd ist dafür die ultimative emotionale Brücke.

Erstens, weil es deine Stimmung und Energie aufgreift und du dich dementsprechend gar nicht verstellen kannst. Das Pferd spürt, wie du dich fühlst, und wird vollkommen echt darauf reagieren. Das gibt dir die Sicherheit, dass dein Feedback völlig unmittelbar und zutreffend ist.

Zweitens, weil das Pferd genau dadurch dein Verhalten und deine Fortschritte spiegelt. Während es uns bei Menschen oft schwer fällt, Kritik anzunehmen, ohne uns verletzt zu fühlen, müssen wir das beim Pferd gar nicht so sehr üben. Es ist einfach von Natur aus klarer, dass es das Pferd nicht bösartig oder persönlich meint. Es reagiert einfach auf das, was du ihm anbietest. Selbstverständlich kann es auch bei der Arbeit mit dem Pferd zu frustrierenden Momenten kommen, aber dafür bin ich als Coach ja dann bei dir. Ich unterstütze dich dann dabei, diese Erfahrung zu reflektieren und letztlich Schritt für Schritt über dich hinaus zu wachsen.

Abgesehen von diesen eher kopflastigen Punkten gibt es auch noch einen rein emotionalen: für viele Menschen ist bereits die Erfahrung, von einem Wesen vollkommen angenommen und bedingungslos angenommen zu werden, ein bahnbrechendes Gefühl. Es wird sehr schnell klar, dass „dein“ Coachingpferd sich nicht dafür interessiert, was du in deiner Vergangenheit geleistet oder verkorkst hast, es interessiert sich nicht für deinen Kontostand, deine Kleidung, deine Figur, deine Situation,… Es nimmt einfach DICH im JETZT wie du bist und wie du ihm begegnest und begegnet dir auf einer Herzensebene.
Klar habe ich als Coach den gleichen Anspruch an meinen Blickwinkel auf dich als Coachee, aber falls es dir schwer fällt, darauf zu vertrauen, hast du es vermutlich deutlich leichter, wenn du diese Erfahrung erst am Tier machen kannst.

Klarheit & Struktur

Hast du in der Schule zu den sprachbegabten gehört oder warst du eher der naturwissenschaftliche Typ? Diese Frage wird sich jetzt endlich weniger stellen, denn obwohl der Umgang mit Pferden oft sehr emotional-intuitiv begründet ist, so folgt er doch sehr klaren Regeln. Für viele Menschen ist es im privaten Umfeld oder gar im Job eine echte Herausforderung, Konsequenz zu zeigen. Bei vielen ist das Wort gar negativ belegt („Das wird Konsequenzen haben!“ hat wohl noch nie bei jemandem einen wohligen Schauer ausgelöst…) und deshalb scheuen sie sich erst recht vor diesem Thema. „Dein“ Pferd wird dir Konsequenz allerdings danken, denn es bedeutet nicht Härte, sondern Verlässlichkeit. Wenn „Nein“ immer (!) „Nein“ und „Ja“ immer „Ja“ bedeutet, weiß das Pferd, woran es bei dir ist. Und das ist entspannend für euch beide. Auch diese Art von energiesparender Struktur kann eine Lektion für mehr Gelassenheit im Leben sein.

Auf den Punkt

Wie oben schon angedeutet, ist der große Vorteil an Kommunikation mit dem Pferd recht simpel: unsere Sprache ist auf das Nötigste reduziert, es gibt keine (verbalen, verkopften) Diskussionen und eine goldene Regel vereinfacht den Umgang enorm:
Das Pferd hat immer Recht.
Bitte?
Das Pferd hat immer Recht?
Ja, aber….
Nein. Das Pferd hat immer Recht.
Warum?
Weil das Pferd sich die Situation nicht ausgesucht hat. Es ist einfach ein Pferd und es reagiert auf das, was du tust. Wenn also eine Re-Aktion ungewollt ausfällt, war die Aktion vorher nicht zielführend.
Das ermöglicht dir wiederum, dir etwas Tolles anzugewöhnen: Eigenverantwortung. Reflektieren. Noch mehr Eigenverantwortung. Sofern du bereit bist, das anzunehmen, hebeln dich Pferde Stück für Stück aus deiner Opferrolle. Und diese Lektion ist unschätzbar.

Präsenz

Pferde sprechen nicht (whaaat?). Sie verständigen sich über Körpersprache. Viele Menschen machen anfangs folgende Erfahrung:
Lisa kommt zum ersten Mal in den Stall, lernt ein Pferd kennen und jemand führt dieses Pferd zum Putzplatz. Das Pferd folgt. Irgendwann kommt der Moment, in dem sie das Pferd selbst zum ersten Mal führen soll. Sie nimmt den Strick in die Hand, sagt wie die Besitzerin „Komm“ zum Pferd und läuft los. Sie ist so unaufmerksam, dass es einen kurzen Ruck am Strick gibt, als sie feststellen muss, dass das Pferd gar nicht mitgelaufen ist. Wie geht das denn?

Wenn so etwas passiert, frage ich oft zuerst: warst du überzeugt, dass du dieses Pferd führen kannst? Dass es dir vertrauen kann und du weißt, wo du hin möchtest?

Wenn die Antwort ein „Ja“ ist, sage ich nur: „Dann sag das auch deinem Körper.“ Die meisten Menschen tun hier instinktiv genau das Richtige, weil sich ihr Fokus verschiebt. Präsenz ist das Zauberwort. Sobald der Fokus auf der eigenen Absicht liegt (dem Pferd eine verlässliche Richtung geben), strafft sich meist der Körper. Die Energie ist eine ganz andere. Bei sensiblen Pferden kann man sich hier das „Komm“ getrost sparen. Sie greifen die Körpersprache auf und folgen. Ich nehme an, das genügt, um die Auswirkungen der Arbeit mit Pferden auf die eigene Präsenz und Ausdrucksstärke zu erklären? 🙂

Falls nicht oder falls du sonst noch Fragen dazu hast, schreib mir gerne oder hinterlass einen Kommentar 🙂

Wie hat dir die Selbstliebe-Challenge gefallen? Hat es dich weitergebracht? Lass mich auch das gern wissen! Bis zum nächsten Mal!

Deine Jessie <3

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