Corona & Spiritual Rebellion
Hallo Kokospferdchenfreund,
wie kommst du durch die Corona-Zeit? Ich hoffe, es geht dir und deinen Liebsten gut und du überstehst so weit alles ohne größere Schäden.
Für mich persönlich hat Corona doch so einiges umgeworfen – um nicht zu sagen fast alles. Ich bin sozusagen in freiwillige Gemeinschaftsisolation mit einem Seelenverwandten gegangen und habe erst mal alle Coaching – und Unterrichtsprogramme auf Telefon und Internet umgestellt. Abgesehen davon, dass mir die Pferde tierisch (höhö) fehlen, war das die wohl beste Entscheidung der letzten paar Jahre für mich.
Ich hatte mit allem gerechnet: Lagerkoller, permanente Diskussionen, schreckliche Gedanken und Ängste, bisher unterdrückte Gefühle, so Kram eben. Das ein oder andere traf ab und an auch mal zu, gleichzeitig hat sich allerdings so viel für mich zum Guten bewegt. In Freundes- und Familienkreisen trennte sich ein wenig die Spreu vom Weizen. Es gab sehr unerwartete Versöhnungen und auch unerwartete Zerwürfnisse – denn neuerdings muss man ja eine Meinung vertreten! Man kann halt nicht mehr sagen „Ich mach da nicht mit“. Bei Corona müssen wir alle mitmachen und entweder man achtet auf 2 Meter Abstand – oder eben nicht. Und zu egal welcher Variante hat jeder eine Meinung. Mein engster Freundeskreis hat sich zugezogen wie ein wunderbares goldenes Netz, auf dem ich mich getragen fühle wie auf einer Hängematte. Das macht mich täglich dankbar und erfüllt mich sehr.
Mit dem Seelenverwandten kam Tobi ins Spiel, der für mich ein richtiger Seelenretter ist. Die Spaziergänge durch den Wald (ach, wie liebe ich unseren Wald!) erhellen mein Herz genauso wie sein fröhliches Gemüt und seine Forderung nach Kuscheleinheiten. Zudem ist es doch erstaunlich, dass sich alle inneren Konflikte jetzt ohne die äußere Bühne zeigen können, sondern ganz privat zuhause, dass sich alles sich Raum zur Heilung holt. So vieles hat sich in mir und an mir geändert in den letzten Wochen. Werte haben sich verschoben und gefestigt, Ängste haben sich gezeigt und durften integriert werden, überflüssige Gedanken sind den wichtigen Themen gewichen.
Wie lange schon diskutiere ich mit mir selbst mein Verhältnis zur Spiritualität aus: bin ich jetzt zu esoterisch, was soll ich eigentlich mit Edelsteinen, ist es unspirituell, wenn ich mal fluche – und macht es mich zum Eso-Freak, wenn ich Räucherstäbchen anzünde? Diese Diskussion ist völlig zum Erliegen gekommen. Es braucht nichts. Keine Edelsteine, kein Räucherstäbchen (heißt nicht, dass ich sie nicht gern mal anzünde!). Mein Vertrauen ins Universum (oder wie man es auch nennen will) wächst praktisch täglich. Nicht (nur) durchs Meditieren, sondern ganz profan durch die stundenlangen Tobi-Wald-Läufe, während derer ich den Wald im Wechsel der Jahreszeiten kennen gelernt und eine solch tiefe Verbindung zu mir, zum Wald, und zu allem, was ist, aufgebaut habe.
Auch arbeitstechnisch hat sich – nicht zuletzt dadurch – einiges getan. Durch den Wald laufen allein reichte nicht, es brauchte noch ein paar Notsituationen und Konfrontationen mit meinen größten Ängsten. Und dann machte es BÄM und ich war innerlich bei … mir. Das ist einfach nur schön so und ich werde das behalten 😉 Es coacht sich natürlich leichter, wenn man dieses Gefühl von Oneness & Surrender in sich tragen und weitergeben kann. Deshalb wird es auch dazu in Kürze ein Coachingprogramm geben.
Überhaupt ändert sich offenbar auch die Gesinnung meines Klientels. Ich ziehe scheinbar jetzt bewusstere Menschen an. Mich rufen Menschen an, die mir sagen „Ich brauche mal wieder Ordnung im Kopf, da wollte ich vorbeugend Entspannungstraining.“ Bisher riefen die meisten an, weil es ihnen nicht gut ging – nicht um dem vorzubeugen! Diese Entwicklung freut mich von Herzen.
Wie dem auch sei, so viel von meiner Seite. Ich hoffe, dir geht es gut. Schreib mir gern deine Erfahrungen mit der Corona-Zeit, ich bin gespannt, von dir zu hören.
Bis dahin, stay healthy and wash hands 🙂
Deine Jessie